Grundlagenforschung in der Homöopathie

Versuch einer Übersicht
Univ.Doz. Dr. Max Haidvogl, Ludwig Boltzmann-Institut für Homöopathie, Graz
(Quelle: HIOe 1/2006)

Grundlagenforschung in der Homöopathie bedeutet die Auseinandersetzung mit dem Problem, dass homöopathische Hochpotenzen wirksam sind, obwohl kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr vorhanden ist. Auch wenn es gelingt, in kontrollierten klinischen Studien die Wirksamkeit der Homöopathie zu zeigen, scheitert die Anerkennung teilweise daran, dass keine schlüssige Theorie über die Wirkungsweise vorliegt. Als Beispiel dafür soll nur eine Bemerkung aus der Metaanalyse klinischer Studien zur Homöopathie von Kleijnen, Knipschild und Ter Riet 1991 zitiert werden:
“The amount of evidence, even among the best studies, came as a surprise to us.
Based on this evidence, we would be ready to accept that homeopathy can be efficacious, if only the mechanism of action were more plausible”
Die Grundlagenforschung hat grundsätzlich zwei Ziele:
  1. Untersuchungen zur Wirksamkeit von Hochpotenzen: Placebokontrollierte Studien sind an Tier- oder Pflanzenmodellen oder an Zellsystemen viel einfacher durchzuführen als klinische Studien am Menschen.
  2. Untersuchungen zur Wirkungsweise der Homöopathie: Das derzeitige Ziel ist die Bildung einer Arbeitshypothese, auf deren Grundlage weitere Forschung durchgeführt werden kann.
In vielen Fällen erlauben die Untersuchungsergebnisse Aussagen sowohl zur Wirksamkeit als auch zur Wirkungsweise.
Beitrag als PDF zum Download (42,4 KB)

Univ.-Doz. Dr. Max Haidvogl ist Facharzt für Kinderheilkunde. Ab 1990 war er Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Homöopathie (LBIH). Am Institut wurden nationale und internationale klinische Studien zur Wirksamkeit der Homöopathie geplant und durchgeführt. Seit 2006 ist Doz. Haidvogl im wohlverdienden Ruhestand.

Inhaltsverzeichnis