Dr. Peithner Preis – Neue, wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Homöopathie

Im Rahmen einer ganz besonderen digitalen Veranstaltung wurden von der u00d6GHM gemeinsam mit Schwabe Austria gleich zwei herausragende Forschungsarbeiten im Bereich der Homu00f6opathie mit dem Dr. Peithner Preis pru00e4miert.u00a0

Wien/Internationalu00a0u2013 Normalerweise vergibt die u00d6sterreichische Gesellschaft fu00fcr homu00f6opathische Medizin (u00d6GHM) den Dr. Peithner Wissenschaftspreis im Bereich der Homu00f6opathie-Forschung im Rahmen ihrer Jahrestagung. Dieses Jahr ist das aufgrund der Covid-Einschru00e4nkungen nicht mu00f6glich gewesen. Daher gab es gleich zwei Besonderheiten im Rahmen der Verleihung des renommierten Forschungspreises: u201eWir haben aus der Not eine Tugend gemachtu201c, sagt dazu u00d6GHM-Pru00e4sident Dr. Volker Neubauer und spricht damit die hochwertige Onlinetagung an, auf der dieses Jahr der Dr. Peithner Preis vergeben wurde. u201eAuch wenn ich den persu00f6nlichen Kontakt sehr schu00e4tze, ist der Vorteil einer solchen digitalen Veranstaltung nicht zu leugnen: Wir erreichen viel mehr Menschen, als es uns bei einer Veranstaltung vor Ort mu00f6glich gewesen wu00e4reu201c, sagt dazu Neubauer, der ebenso Teil der Jury des Dr. Peithner Preises ist.

Und das Interesse an der diesju00e4hrigen digitalen Verleihung des Dr. Peithner Preises fu00fcr Forschung war ein reges: Immerhin wurde der Preis heuer gleich zwei Mal verliehen. u201eDas ist eine Besonderheit, die darauf zuru00fcck zu fu00fchren ist, dass aufgrund des erstens Lockdowns im Fru00fchjahr 2020 die Pru00e4mierung letztes Jahr ausgefallen istu201c, erklu00e4rt Dr. Fritz Gamerith, Schwabe Austria Geschu00e4ftsfu00fchrer und Jury-Mitglied des Dr. Peithner Preises die diesju00e4hrige Besonderheit. u201eSo konnten wir den Dr. Peithner Preis nicht nur fu00fcr zwei herausragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben, sondern die Verleihung aufgrund intensiver Vorbereitungen und hochwertigen Digitalstrategien einem besonders grou00dfen, internationalen Teilnehmerkreis zugu00e4nglich machen.u201c

Evidenz homu00f6opathischer Behandlungen von Infektionen

Eine der pru00e4mierten Arbeiten ist der narrative Review u201eEvidenzbasierte Veterinu00e4r-/Homu00f6opathie und ihre mu00f6gliche Bedeutung fu00fcr die Beku00e4mpfung der Antibiotikaresistenzproblematiku201c, der im vergangenen Oktober in einem konventionellen peer-reviewed Journal veru00f6ffentlicht worden ist. Hauptautorin Dr. Petra Weiermayer stellte fu00fcr die Arbeit gemeinsam mit Veterinu00e4rkollegin Dr. Liesbeth Ellinger und den Humanmedizinern Dr. Thomas Peinbauer sowie ao.u00a0Univ.-Prof. Dr. Michael Frass differenziert die Faktenlage der Evidenz fu00fcr die Wirksamkeit der Human- und Veterinu00e4r-Homu00f6opathie im Allgemeinen sowie die Evidenz homu00f6opathischer Behandlungen von Infektionen im Speziellen dar. u201eDie Antibiotikareduktion ist eines der ganz wichtigen Themen in der heutigen Medizinu201c, sagt dazu Dr. Fritz Gamerith. u201eAlles, was es mu00f6glich macht, dass Patientinnen und Patienten ohne Antibiotika auskommen, hilft uns in der Zukunft. Und nachdem die Homu00f6opathie in u00d6sterreich glu00fccklicherweise in medizinischen Hu00e4nden ist, ku00f6nnen sich Patientinnen und Patienten u00fcberdies immer sicher sein, Antibiotika zu bekommen, sollten diese trotz homu00f6opathischer Behandlung angezeigt sein.u201c

Homu00f6opathie im Sinne einer integrativen Medizin verankern

Neben der differenzierten Klarstellung der Faktenlage, die Evidenz fu00fcr die Wirksamkeit der Human- und Veterinu00e4r-Homu00f6opathie im Allgemeinen und im Speziellen bei homu00f6opathischen Behandlungen von Infektionen zeigt, haben wir in dem Review auch noch evidenzbasiert Kritik an den Vorgehensweisen und der Wissenschaftskommunikation beim zweiten Australischen National Health and Medical Research Council-Report geu00fcbtu201c, so die Hauptautorin Dr. Petra Weiermayer, die als Fachtieru00e4rztin fu00fcr Homu00f6opathie tu00e4tig, Pru00e4sidentin der u00d6sterreichischen Gesellschaft fu00fcr Veterinu00e4rmedizinische Homu00f6opathie (u00d6GVH) und ebenso Sprecherin der Sektion Forschung der Wissenschaftlichen Gesellschaft fu00fcr Homu00f6opathie (WissHom) ist. u201eDie Arbeit muss vor allem im Kontext des grou00dfen Problems der Antibiotikaresistenzen gesehen werdenu201c, sagt dazu der ehemalige European Committee for Homeopathy (ECH)-Pru00e4sident und Arzt fu00fcr Allgemeinmedizin Dr. Thomas Peinbauer, den zu Beginn seiner Karriere der wissenschaftliche Aspekt zur Homu00f6opathie gefu00fchrt und der den Review mit verfasst hat. u201eIch hatte dabei nie einen Konflikt zwischen der konventionellen Medizin und der Homu00f6opathie. Das ist fu00fcr mich immer ganz selbstverstu00e4ndlich nebeneinander gestanden. Fu00fcr mich war und ist seit jeher wichtig, dass wir es schaffen, uns im Sinne einer integrativen Medizin zu verankernu201c, so Dr. Peinbauer.

Es braucht gut gemachte Studien

Fu00fcr diese Verankerung ist es laut Dr. Volker Neubauer auch von besonderer Wichtigkeit, u201edass wir in der hu00e4ufig aufgeheizten Diskussion rund um die Wirksamkeit der Homu00f6opathie gut gemachte Studien zur Hand haben.u201c Gerade der Bereich der Nutztierpraxis ku00f6nne hier ein wichtiger fu00fcr die fundamentale Homu00f6opathie-Forschung sein, sagt dazu die niederlu00e4ndische Tieru00e4rztin Dr. Liesbeth Ellinger, die ebenfalls an dem Review mitgearbeitet hat: u201eDenn gerade in diesem Bereich der Veterinu00e4rmedizin sind grou00dfe Studien mu00f6glich, die die Wirksamkeit der Homu00f6opathie u00fcber den viel zitierten Placebo-Effekt hinaus zeigen ku00f6nnen: Nutztiere leben meist unter identen Umstu00e4nden zusammen, potenzielle Einflussfaktoren sind somit minimiert u2013 hier ku00f6nnen wir sehr gut u00fcberpru00fcfen, welche Auswirkungen homu00f6opathische Arzneimittel haben. Gerade in Anbetracht der Erfolge der veterinu00e4rmedizinischen Homu00f6opathie, wobei der Verabreicher in vielen Fu00e4llen nicht direkt mit dem Tier in Verbindung tritt, zum Beispiel bei Verabreichung des homu00f6opathischen Arzneimittels u00fcber das Trinkwasser u2013 wie es in der Nutztierpraxis oftmals gu00e4ngige Praxis ist u2013 ist die Aussage, die Wirksamkeit der Homu00f6opathie beruhe auf der Zuwendung zum Patientenu2019, nicht haltbar.u201c

Hauptautorin Dr. Weiermayer betont daru00fcber hinaus, dass sich Wissenschaft und die klassische homu00f6opathische Arbeit sehr gut vereinen lieu00dfen. u201eDas beginnt bereits dabei, hochqualitative Fallberichte zu publizieren. Damit ku00f6nnen Mu00f6glichkeiten aufgezeigt werden. Aber in einem Fallbericht lu00e4sst sich niemals ein Wirksamkeitsnachweis erbringen. Das gelingt nur durch randomisierte, doppelblinde und kontrollierte Studien, die in der Homu00f6opathie herausfordernd, aber machbar sind. Fu00fcr die Qualitu00e4tssicherung weiterer Studien ist deren Durchfu00fchrung an universitu00e4ren Einrichtungen eine Voraussetzung, was aber erst durch die bessere Integration der Homu00f6opathie an den Universitu00e4ten mu00f6glich werden kann. Diese absolut notwendige Konsequenz ist in der Schweiz gemu00e4u00df Medizinalberufegesetz fu00fcr Unterricht und Forschung an der Universitu00e4t gesetzlich verankert. Diese Forderung im Sinne der Patienten nach integrativer Medizin an den Universitu00e4ten ist unser grou00dfes Anliegen!u201c, so Dr. Weiermayer.

Dass die Durchfu00fchrung hochqualitativer Studien im Bereich der Homu00f6opathie mu00f6glich ist, beweist der Facharzt fu00fcr Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin ao.Univ.-Prof. Dr. Michael Frass immer wieder aufs Neue. Der Homu00f6opath und Pru00e4sident des u00d6sterreichischen Dachverbands fu00fcr u00c4rztliche Ganzheitsmedizin sowie Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft fu00fcr Homu00f6opathie, der fu00fcr seine hochwertigen Forschungen rund um die Homu00f6opathie international bekannt ist, ist nicht nur Co-Autor von Dr. Weiermayers Review, sondern wurde dieses Jahr selbst mit dem Dr. Peithner Preis ausgezeichnet. Er hat mit einer prospektiven, randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden, dreiarmigen und multizentrischen Studie belegt, dass die homu00f6opathische Behandlung als Zusatztherapie bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs die Lebensqualitu00e4t signifikant im Vergleich zur Placebo-Gruppe verbessert und das u00dcberleben in der Homu00f6opathie-Gruppe im Vergleich zur Placebo- sowie zur Kontrollgruppe ein signifikant lu00e4ngeres ist. u201eDer in der Wissenschaft geforderte Goldstandard von Studien sagt sich immer so leichtu201c, sagt dazu Prof. Frass. u201eIn Wahrheit ist das allerdings u00e4uu00dferst aufwu00e4ndig. Wir sind dabei auch auf alle Verzerrungseventualitu00e4ten eingegangen, die hu00e4ufig im Bereich der Homu00f6opathie genannt werden. Etwa, dass es ausschlieu00dflich die vermehrte Zuwendung der u00c4rzte in der Homu00f6opathie sei, die fu00fcr Verbesserungen sorge. Darum haben wir natu00fcrlich auch mit den Patienten der Kontroll- und der Placebogruppe Gespru00e4che im gleichen Ausmau00df gefu00fchrtu201c, so Prof. Frass, der sich besonders u00fcber die Auszeichnung seiner Arbeit mit dem Dr. Peithner Preis freut: u201eEs ist eine schu00f6ne Wu00fcrdigung meiner letzten grou00dfen Arbeit am AKH Wien.u201c

u201eProfessor Michael Frass gebu00fchrt der Preis schon alleine als Anerkennung seines Lebenswerkesu201c, sagt dazu u00d6GHM-Pru00e4sident Dr. Volker Neubauer. u201eEs ist beeindruckend, in welchem Ausmau00df er so viele hochwertige, wissenschaftlichen Studien allen Widrigkeiten zum Trotz im Laufe seiner Karriere durchgefu00fchrt hat. Es sind genau diese Studien, die aus der hu00e4ufig weltanschaulich gefu00fchrten Diskussion um die Homu00f6opathie einen wissenschaftlichen Diskurs machen. Skeptiker u00fcberzeugt man auch nicht mit derart gehaltvollen Studien. Aber wir wollen unsere Arbeit an Patientinnen und Patienten u00fcberpru00fcfbar und nachvollziehbar machen. Es ist fu00fcr uns daher besonders erfreulich, dass in den vergangenen beiden Jahren gleich zwei so hochwertige Arbeiten fu00fcr den Dr. Peithner Preis eingereicht wurden.u201c

Weitere Informationen:

Der Dr. Peithner Preis

Der Dr. Peithner Preis ist ein mit 3.000 Euro dotierter Preis, der urspru00fcnglich etabliert wurde, um die wissenschaftliche Forschung im Bereich der Homu00f6opathie zu fu00f6rdern. Pru00e4miert werden ku00f6nnen eingereichte Arbeiten, die einem internationalen wissenschaftlichen Standard entsprechen und offiziell publiziert wurden. Die Fachjury, die aus den eingereichten Arbeiten die beste auswu00e4hlt, setzt sich aus der Geschu00e4ftsleitung von Schwabe Austria sowie aus Vertretern der u00d6GHM zusammen. Verliehen wird der Dr. Peithner Preis regulu00e4r auf der Jahresversammlung der u00d6GHM. Diesmal fand die Verleihung im Rahmen einer hochwertigen Onlineveranstaltung statt.

Die u00d6GHM

Die u00d6sterreichische Gesellschaft fu00fcr homu00f6opathische Medizin (u00d6GHM) ist ein Verein mit dem Hauptaugenmerk auf die qualitative Aus- und Fortbildung von Medizinerinnen und Medizinern sowie Pharmazeutinnen und Pharmazeuten im Bereich der Homu00f6opathie auf europu00e4ischem Standard. Die u00d6GHM setzt sich gleichermau00dfen fu00fcr die Fu00f6rderung der Homu00f6opathie und ihre Repru00e4sentation gegenu00fcber der u00d6ffentlichkeit, den Medien und auch den offiziellen Stellen wie dem Gesundheitsministerium oder der u00c4rztekammer ein.

Bildinformation:u00a0Verleihung des Dr. Peithner Preises
n
Auf dem Bild v.l.n.r.:u00a0Preistru00e4ger und Jury des Dr. Peithner Preises: Dr. Fritz Gamerith (Schwabe Austria), Prof. Dr. Michael Frass, Dr. Liesbeth Ellinger (Bildschirm), Dr. Thomas Peinbauer (Bildschirm), Dr. Petra Weiermayer, Dr. Volker Neubauer (u00d6GHM)
n
Copyright:u00a0u00a9Florian Feuchtner, Media Productions
n
n
Bild zur honorarfreien Verwendung.

Inhaltsverzeichnis